Plötzliche Wetterphänomene treten in Deutschland immer häufiger auf. Bis vor kurzem wurden sie nur als sog. „Wetteranomalien“ bezeichnet, stellen aber mittlerweile immer wiederkehrende gefährliche atmosphärische Situationen dar. Starke Windböen lassen nicht nur Bäume umstürzen, sondern verursachen auch gravierende Schäden an Gebäuden und der Bausubstanz: Dächer werden abgedeckt und beschädigt, Stromleitungen werden unterbrochen, die Gesundheit und das Leben der Bewohner gerät in Gefahr.

Windlast und Schlagregendichtheit bei FensternDiese aktuell immer häufiger auftretenden Phänomene verdeutlichen, dass heutzutage stabilere Baukonstruktionen als bisher gefordert sind, um uns vor Schädigungen durch anomale Wettereinflüsse (Wind, Stürme etc.) und Naturkatastrophen (v.a. in gefährdeten Gebieten) zu schützen. Diese bedrohlichen Klimaveränderungen treten jedoch nicht mehr nur bei der Winter- und Frühlingswende auf, sondern mittlerweile auch im Sommer. Es kommt dabei zu einem extrem starken und unvorhersehbaren atmosphärischen Phänomen.
Leider deuten die Studien der Wetterforscher auf eine sich weiter verschärfende Situation hin. Sie sagen, dass infolge des Klimawandels immer häufiger heftige Winde und Stürme auftreten werden. Beim Auftreten solch starker Winde lohnt es sich, die Widerstandskraft der verbauten Fenster zu überprüfen und vor dem Kauf neuer Fenster ernsthaft die Parameter zu berücksichtigen, die einen echten Einfluss darauf haben, ob die Holzarbeiten gegen Winddruck beständig sind und ob sie uns vor Regenwasserleckagen schützen können. Die Qualität der Profilkonstruktion, der Verstärkungen, der Dichtungen und der Eigenschaften der Beschläge müssen geprüft werden, da diese Elemente Eigenschaften wie Wasserdichtigkeit, Luftdurchlässigkeit und Windlast direkt beeinflussen. Windlast- und Wasserbeständigkeit sind äußerst wichtige Kriterien für die Widerstandsfähigkeit von Fenstern. Besondere Gefährdungsbereiche sind höher gelagerte Etagen und freistehende Häuser bzw. in Küstennähe.

Windwiderstand bei Fenstern

Ein im Gebäude verbautes Fenster ist Wind ausgesetzt, d.h. sog. „Druck- und Saugkräften“. Die Fensterkonstruktion muss technisch so entwickelt, gebaut und handwerksgerecht montiert sein, dass während der Lebensdauer keine übermäßige Luftdurchlässigkeit, Regenwasseraustritt oder sogar ein Fensterbruch auftritt, aufgrund von zu starkem Winddruck bzw. plötzlich auftretenden Sturmböen. Starker Wind kann zu nachhaltigen Schädigungen des Fensters (Verformung) führen, indem der Fensterrahmen nur um wenige Millimeter verbogen wird. Diese negativen Windruck-Einflüsse führen zu dauerhaften Leckagen und damit zur Schädigung der Bausubstanz des Gebäudes. Um zuverlässigen Schutz auch bei extremen Witterungseinflüssen zu gewährleisten, sollte daher unbedingt in hochwertige Fenster mit einer hoher Steifigkeit (Profile) und Stabilität investiert werden.
Der „Windlastwiderstand“ oder die „Fenstersteifigkeit“ bestimmen die Widerstandsklasse der verbauten Fenster (In unserem „Fensterratgeber“ geben wir weitere Informationen zu Widerstandsklassen bei Fenstern: Link). Die Windwiderstandsanzeige zeigt an, bei welcher Windgeschwindigkeit die maximal zulässige Auslenkung (gemeint ist: Verformung) des am stärksten deformierten Fensterelements auftritt. Sie darf nicht höher als 1/300 der Gesamtlänge eines Elements sein. Wichtig ist, dass die Wahl der Widerstandsklasse in Abhängigkeit von der vorherrschenden Windstärke am Wohnort ausgewählt wird, da der Windwiderstand eines Fenster in einem mehrstöckigen Turm deutlich höher sein sollte als etwa ein einstöckigen Haus, durch physikalische Gesetze und die jeweiligen Statik vorgegeben. „Wie hoch genau die Windwiderstandsklasse eines Fensters ist, wird in Labortests ermittelt. In den Tests werden eine bestimmte Reihe positiver und negativer Testdrücke simuliert (Über- und Unterdruck / P1, P2, P3), bei denen genau analysiert wird, wie hoch die „relative frontale Durchbiegung“ und der Widerstand gegen Schäden durch Windlast zu bewerten ist“, sagt Mirosław Furtan, Produktionsleiter bei DRUTEX S.A.

Schlagregendichtheit: Wichtig bei FensternDie Windlastbeständigkeit wird auf Basis solcher Tests mit Symbolen von A-1 (niedrigste Steifigkeit) bis C-5 (höchste Steifigkeit) gekennzeichnet. Unter Berücksichtigung der klimatischen Bedingungen ist in einem durchschnittlichen Wohngebäude ein Fenster mit einem Windwiderstand der Klasse B-3 / B-4 ausreichend. Bei extremeren Klimabedingungen, wie permanent starkem Winddruck, z.B. in großen Höhen C-3 / C 4. Dies bedeutet, dass diese Fenster (B3/B4) einem Winddruck von 1200-1600 Pa standhalten, umgerechnet entspricht das einer Windstärke von ca. 158-184 km/h. (Weitere Informationen zu Beanspruchungsklassen bei Fenstern gegen Luft, Regen und Wind sowie den diesbez. DIN-Normen finden Sie hier: Link). Ein „Windlastwiderstand“ der Klasse B3/B4 bedeutet also, dass die Fenster einem Druck von 160 km/h Windgeschwindigkeit aushalten.
Ein Fenster der höchsten Windwiderstandsklasse (C-5) hält Winddruck bis zu 205km/h aus, das Fenster mit dem niedrigsten Windwiderstand (Klasse A-1) kann sich bereits bei Windgeschwindigkeiten von nur 90 km/h destruktiv verformen..
Realisiert man also die sich derzeitig verschärfende Umwelt- und Witterungssituation wird es immer wichtiger, vor dem Kauf oder der Montage bestimmter Fenster vorher abzuklären, an welchem ​​Ort und in welcher Umgebung sich das Gebäude befindet und welche Windlastzone dort vorherrscht. In Regionen, die extremen Wetterbedingungen ausgesetzt sind – d.h. vor allem Küstengebiete und Bergregionen ist es besser, Fenster höherer Widerstandsklassen zu verwenden (Eine Tabelle mit Einsatzempfehlungen für Fenster und Außentüren nach den verschiedenen Windlastzonen finden Sie hier: Link, S. 8).

„Die Prüfung und Klassifizierung von Fenstern ist gesetzlich verpflichtend, und jeder Hersteller muss seinen Fenstern eine Produktkarte mit allen Analyse-Ergebnissen und ihren Widerstandsklassen beifügen. Vor dem Kauf eines Fensters sollten Sie daher sorgfältig die Produkteigenschaften prüfen, v.a. ob die Sicherheitsstufe für Windlast und Schlagregendichtheit am Wohnort ausreichend ist. Drei Eigenschaften sind in diesem Zusammenhang besonders wichtig: Windwiderstand (1, geregelt nach EN 12210) und die damit verbundene Wasserdichtigkeit (2, geregelt nach EN 12208) und Luftdurchlässigkeit (3, geregelt nach EN 12207). Angesichts der immer häufiger auftretenden Wetterveränderungen ist zu berücksichtigen, dass die Widerstandsfähigkeit der Fenster ein nicht außer Acht zu lassender Faktor ist. Drutex-Fenster halten Winden mit einer Geschwindigkeit von bis zu 200 km / h stand. Für ausreichende Fenstersteifigkeit sorgen hochwertige Profile ausschließlich aus Primärmaterial, Stahlverstärkung, optimale Kammeranordnung sowie hochwertiges Glas. Die optimale Kombination der verbauten Elemente garantiert sowohl die Windstabilität als auch Wasserdichtigkeit und Luftdurchlässigkeit “, sagt Mirosław Furtan (DRUTEX S.A.)

Wasserdichtigkeit / Schlagregendichtheit

Hagelschaden Widerstandsklassen Fenster

Extreme Wetterveränderungen: Hagelschaden an einem Haus

Neben dem Windwiderstand ist es auch wichtig, auf die sog. „Schlagregendichtheit“ zu achten. Die Schlagregendichtheit definiert, bei welcher Windlast während eines Niederschlags Wasser in dieFensterstruktur eindringt. Wir empfehlen mindestens die Klasse E 750 Pa. Damit gelangt auch dann kein Wasser ins Haus, wenn der Wind mit einer Geschwindigkeit von ca. 130 km/h weht. Die niedrigste Klasse (1A) bedeutet, dass das Fenster auch bei ruhigem Wetter undicht werden kann. Fenster mit der höchsten Widerstandsklasse (9A) garantieren eine Schlagregendichtheit sogar bei Stürmen bis zu 600 Pa (112 km/h Windstärke).
Moderne Fenster zeichnen sich durch technologischen Fortschritt und optimierter Qualität aus. Finden Sie also bei Ihrer Suche nach den richtigen Fenstern für Ihr Zuhause einen schönes Produkt, das Ihren Vorstellungen genau entspricht, sollte trotzdem unbedingt auf die entscheidenden Produkteigenschaften geachtet werden. Nämlich: 1. Windlastbeständigkeit und 2. Schlagregendichte. Sie sollten unbedingt abklären, ob die Fenster für Ihre jeweilige Windlastzone am Wohnort geeignet/ausreichend sind. Fragen Sie nach Garantien, Zertifikaten, technischen Datenblättern, Prüfsiegeln und Zulassungen, die der Fensterhersteller zur Verfügung stellen muss. Sehr wichtig ist es natürlich, einem zuverlässigen Handwerks-Partner zu vertrauen, Unternehmen mit Tradition, deren Zuverlässigkeit durch langjährige Erfahrung in der Branche bestätigt wird.

 

Link: Informationen zu Widerstandsklassen
Link: Tabelle Einsatzempfehlungen Windlast-Zonen
Link: Norm EN 12210
Link: Norm EN 12208
Link: Norm EN 12207
Quelle:
https://www.drutex.pl/pl/porady/anomalie_pogodowe.html